RAGING SPEEDHORN – Hard To Kill

Angesichts der Tatsache, dass die Reunion der Briten gerade einmal sechs Jahre her ist, überrascht es schon, zu erfahren, dass zwischen dem 2016er „Lost Ritual“ und der neuen Platte „Hard To Kill“ die halbe Mannschaft ausgewechselt worden ist. Doch tatsächlich, auf ihrem insgesamt sechsten Longplayer treten RAGING SPEEDHORN mit neuem Gitarristen und Bassisten an. Einer der beiden Frontmänner gibt ebenfalls seinen Einstand mit der Band. Da wenigstens die Kreativ-Achse unverändert arbeiten konnte, fallen die Line-Up-Kapriolen musikalisch kaum ins Gewicht. Die Briten kultivieren abermals die ruppige, kraftbestimmte Mixtur aus Sludge-Metal, Düster-Hardcore und Heavy’n’Roll-Kante, für die sie seit mehr als zwei Dekaden bekannt sind. „Hard To Kill“ lässt seinem Titel nach ein unerbittliches, gestähltes Album erwarten. Die Unmengen an Monster-Groves und schroffen Melodien führen aber dazu, dass man es mit einem amtlichen Headbanger zu tun bekommt, dessen Brachialität schlüssig auf Zugänglichkeit getrimmt ist. Die rohe Attitüde des Materials steht dazu nicht im Widerspruch. RAGING SPEEPHORN teilen heftig aus und wuchten ohne Unterlass – in den Grenzen eines nachvollziehbar ausgestalteten Rahmens, der schnelle Orientierung ermöglicht und Hörer interessiert hält. Für die Veröffentlichung von „Hard To Kill“ haben die Briten mit Red Weed sogar ein eigenes Label aus der Taufe gehoben. Auch das ist neu.

(Red Weed)