Hört man die fünf Tracks von „Songs Of A Racehorse“, stellt sich schnell Nostalgie ein. Was waren das für Zeiten, als Gruppen wie Converge, Botch, Coalesce, Norma Jean, Drowningman und The Dillinger Escape Plan der heiße Scheiß waren und Hydra Head Industries noch der Nabel des Nerd-Undergrounds? Die Aussage bezieht sich jeweils auf das Frühwerk der genannten Bands, als diese in ihrem extremen Treiben noch weniger erfahren waren und das Feld zwischen Chaoscore, Mathrock und metallischem Hardcore neu definierten. Das impulsiv-komplexe und in jeder Hinsicht kompromisslos harte Spiel haute vom Hocker, weil es so neuartig, kreativ und unerwartet war. Selbiges ist RATS WILL FEAST zwei Dekaden später nicht mehr vergönnt, aber die Stoßrichtung der Finnen ist ganz ähnlich. Das Quartett aus Jyväskylä setzt auf beständige Unruhe und vertrackte Tracks, die den Puls in die Höhe treiben und den Bewegungsdrang fördern. Die 17 Minuten Spielzeit der „Songs Of A Racehorse“ reichen dafür vollkommen. RATS WILL FEAST verfolgen schließlich das Ziel, sich in kurzer Zeit so richtig auszukotzen und verdichtete Frustrationsverarbeitung zu betreiben. Exakt das tun die Finnen hier.
(Bound By Modern Age)