REACH – Prophecy

Das schicke Artwork im John Dyer Baizley-Rip-off-Stil lässt eher Post-Rock oder -Metal erwarten. Das ist allerdings nicht das Steckenpferd der Schweden, die eigens einen Sticker auf den Digipak kleben müssen, um Band-Namen und Album-Titel unter zu bekommen. Die Information, dass REACH vor zwei Jahren europaweit als Opener für H.E.A.T. getourt sind, hilft ebenfalls nicht weiter. Das Trio aus Stockholm tritt mit einem auf die Breite ausgerichteten, poppig aufgeladenen Rock-Sound an, der hintergründig vertrackt bis progressiv angelegt ist, vordergründig allerdings stark und unmissverständlich den Pop betont und auf Kompatibilität aus ist. Elektro-Anreicherung, vielfältige Wohlklänge, Bombast und Refrain-Betonung verstehen sich dabei von selbst. „Prophecy“ soll keine Reibungsfläche bieten, sondern direkt gefallen. Der detailreiche Unterbau sorgt für die nötige Substanz, auf dass sich die Songs nicht zu schnell abnutzen oder nur seicht-beliebig klingen. Einigen Rock-Hörern könnten REACH zu poppig unterwegs sein, doch ansehnliches Radio-Airplay verbuchen die Single-Auskopplungen bei Radio Bob, Star FM and Studio 21 bereits. Der Plan der Schweden geht also auf. Die gefälligen Hymnen haben ja auch viel für sich, sind professionell komponiert, umgesetzt und produziert. Und ja, mitunter geht es auf „Prophecy“ auch ansprechend rockig zu – zumindest in den Strophen. Die Refrains sind ein ums andere Mal auf maximales Breitwand-Potenzial ausgerichtet.

(Icons Create Evil Art)