ROTPIT – Long Live The Rot

Die Tatsache, dass der zweite Longplayer dem Einstand innerhalb eines Jahres folgt, lässt erahnen, dass sich stilistisch nicht viel verändert hat. Die Titel beider Platten sind ein weiteres Indiz. Nach „Let There Be Rot“ heißt es dieses Mal „Long Live The Rot“. Auf diesem Niveau bewegt sich auch der Innovationswert von Songwriting und Lyrics. Das deutsch-schwedisch besetzte Trio ist damit jedoch voll und ganz zufrieden. ROTPIT kennen ihre Komfortzone und haben sich in dieser eingerichtet. Die zehn Stücke des Zweitwerks sind nichts anderes als reiner Oldschool-Death Metal. Gitarrist und Bassist Jonny Pettersson (WOMBBATH, MASSACRE, BERZERKER LEGION) verantwortet weiterhin das Kreative oder wahlweise auch die Verwertung bekannter Spielart-Standards und -Klischees. Ralf Hauber (unter anderem REVEL IN FLESH und HANDS FOR THE DEAD) setzt Texte, die zur gewählten Ausrichtung passen und klingt dabei trotz gleichbleibender Performance über 35 Minuten Spielzeit bedrohlich. Verglichen mit dem 2023er Debüt gibt es zwei Veränderungen: Als Schlagzeuger ist nunmehr Erik Barthold von LEFT HAND SOLUTION und DET KRISTET UTSEENDE mit von der Partie. Für die Wirkung von „Long Live The Rot“ wichtiger ist jedoch die Tatsache, dass ROTPIT ihren Ansatz bewusster ausreizen und die sumpfige Produktion dieses Mal die Oldschool-Anlage des Dreiergespanns besser unterstützt. Insbesondere die MidTempo-Passagen und -Grooves kommen monströs und lassen darüber hinwegsehen, dass die Stücke frei von Überraschungen sind. Deshalb: Ja, okay, „Long Live The Rot“.

(War Anthem)