Sacrilegion – From Which Nightmares Crawl

Wer bisher dachte, dass neben Kötbullar vor allem melodischer Death Metal in erster Linie eine rein schwedische Angelegenheit wäre, der muss angesichts des neuen Outputs von SACRILEGION eventuell noch einmal umdenken. Sicher, die diverse bei Promotion heißt sicher nicht sich in falscher Bescheidenheit üben, sondern hier gilt: Kleckern und klotzen. Naturgemäß werden da im Infozettel Bands genannt an deren Kultniveau SACRILEGION sicher nur scheitern können. At The Gates und Edge Of Sanity. Beide Bands haben Kultalben vorgelegt und genießen den Status von Legenden. Mit At The Gates muss man ja darüber hinaus auch wieder rechnen. Sei es drum, aber die Messlatte wird hier verbal schon so hochgelegt, dass selbst geübte Musiker kaum darüber springen werden können. Und tatsächlich: SACRILEGION spielen an Oldschool-Schwedentod angelehnten, melodischen Death Metal. Erkennbar versucht man eben nicht die beiden oben genannten Bands auf Teufel kaum raus (oder Teufel komm‘ rein) zu imitieren, sondern strebt ohrenscheinlich eine Mischung aus technischem US-Death und eben, nun, Melodien an. Das machen die Amis auch richtig gut, obgleich sich so das Rad sicher nicht neu erfinden wird lassen. Insgesamt erinnert mich „From Which Nightmares Crawl“ auch eher an modernere Combos wie The Grotesquery, als dass ich hier „Slaughter Of The Soul“ heraushören würde. Das hat mitunter einen hohen Unterhaltungswert, krankt aber meiner Meinung daran, dass SACRILEGION zu viel auf einmal wollen. Die Songs wirken zerfahren und sind musikalisch-kompositorisch nicht zu Ende gedacht. Während vor allem At The Gates dadurch bestachen, dass sie ihre Songs von jeglichem unnötigen Ballast befreiten und die Songs somit komprimiert, kompakt und bündig daher kamen, kommen die Jungs hier nicht auf den Punkt. Es folgt noch ein Break, noch ein Part (der nicht schlüssig aus dem vorherigen entwickelt wurde), noch eine Melodielinie, so dass am Ende viel Chaos und wenig Kosmos herrscht. Schade, denn so verschenkt die Band ungemein viel Potential.

(Chaos)