Auf dem Band-Photo im Inneren des Digipaks erkennt man problemlos, dass der Frontmann von SCARNIVAL ein T-Shirt von Parkway Drive trägt. Ja, diese Referenz passt auch, obwohl die Niedersachsen zumeist mit In Flames, Soilwork, At The Gates, etc. in Verbindung gebracht werden. Auf dem Zweitwerk ist aber nicht ausschließlich melodischer Death Metal in Göteborg-Tradition zu hören. Eine gewisse Core-Kante gesellt sich ebenfalls hinzu, was den Fingerzeig in Richtung der eingangs genannten Australier durchaus rechtfertigt. Die musikalische Sozialisation durch die Schweden wiegt allerdings schwerer. „The Hell Within“ folgt dem Debüt der Hannoveraner Band, „The Art Of Suffering“, im Abstand etlicher Jahre. Dafür drückt das Zweitwerk nun reichlich Tatendrang und Motivation aus. SCARNIVAL präsentieren sich verspielt, vorwärts gerichtet und mit richtig guten Tracks. Viel Dynamik, handwerkliche Feinheiten und zugespitzte Gesänge – was will man mehr?! Das deutsche Quintett setzt auf Hart-Zart-Kontraste, was den Unterschied von Strophen zu Refrains anbelangt, zieht dabei aber jederzeit straff und spannungsgeladen durch. Die sozial- beziehungsweise gesellschaftskritischen Texte von „The Hell Within“ sagen ebenfalls zu. Die Musiker belegen auch mit Worten den gegebenen Anspruch. Dieses Zweitwerk markiert ein starkes Comeback und unterhält richtig gut.
(Kernkraftritter)