Die Band aus Berlin existiert schon seit einiger Zeit nicht mehr. SEEK NOTHING war zwischen 2014 und 2020 unterwegs. Während ihrer aktiven Phase hat das Quartett unter anderem mit der Split-EP mit No End In Sight Aufmerksamkeit erregt, an die man sich erinnern könnte. „More Evil“ ist das einzige Album der Formation und erschien im Jahr ihrer Auflösung, konkret am 1. April 2020. Die zehn Tracks sind jedoch keineswegs ein Aprilscherz. Die Musiker aus der deutschen Hauptstadt treten mächtig angepisst auf. SEEK NOTHING setzen auf metallischen Hardcore, der direkt inszeniert ist und der Entladung von Wut und Anspannung dient. Satte Grooves, derber Mosh und dichter Noise, sowie hier und dort ein markantes Solo – die Berliner wissen, worauf es ankommt und wie man sich als Gruppe in diesem Genre positionieren muss, um live zu überzeugen. Da SEEK NOTHING eine Szene-Band waren und die Standards tief verinnerlicht hatten, lässt sich die Ausgestaltung von „More Evil“ zumeist treffsicher vorwegnehmen. Das ändert jedoch nichts an der ruppigen Zerstörungskraft, die das Material entfaltet. Es mindert allenfalls ein wenig die B-Note. Selbst Jahre nach der ursprünglichen Veröffentlichung klingt das Album für das Metal-Hardcore-Genre zeitgemäß, was sowohl für die Leistung von SEEK NOTHING als auch für die Qualität des Songwritings und der Produktion spricht.
(Bound By Modern Age)