SLOW FALL

Die Finnen präsentieren sich auf ihrem Zweitwerk atmosphärisch-dicht, düster-intensiv und organisch-heavy. SLOW FALL aus Oulu legen mit „Obsidian Waves“ ein Album vor, das auf den ersten Blick melodischer Death Metal ist und auf den zweiten Blick weitergehende eigene Akzente aufweist.

Picture Arto Kettunen

„Die Leute bezeichnen uns zumeist als melodischen Death Metal, und zumindest ich bin mit dieser Definition einverstanden“, äußert Gitarrist Juho. „In unserer Musik steckt aber viel mehr als nur „normaler Death Metal“. Unsere einzige Vorgabe für die Band ist es, so gute Musik wie möglich zu schreiben, ohne dabei auf Genres oder ähnliches zu achten. Alle unsere Songs klingen nach uns, sobald sie durch den „SLOW FALL Grinder“ gegangen sind.“ Das seit 2016 aktive Sextett tritt verspielt, unterhaltsam und belastbar in Erscheinung: „Zumindest ich werde am Meisten von Klassikern inspiriert, mit denen ich in meinen Teenager-Jahren aufgewachsen bin“, ergänzt Gitarrist Juho. „Der Metal-Sound der 1990er und frühen 2000er ist ein sehr wichtiger Teil unserer musikalischen DNA. In gewisser Weise wollen wir das Erbe der frühen Bands in Ehren halten und gleichzeitig etwas Neues und Frisches abliefern, das von ihnen inspiriert ist.“

Im Ergebnis steht Musik, die ganzheitlich angelegt ist und auf wirklichem Storytelling beruht: „Die Kids heutzutage sind im Spielen absolut fantastisch und wollen es auch zeigen“, weiß Bassist Markku. „Das ist völlig in Ordnung. Im Metal ging es schon immer darum, Grenzen zu überschreiten und mit neuen Ideen zu experimentieren. Als fast 40-jähriger Mann fühle ich mich allerdings mit dem traditionellen Stil des Songwriting und strukturellen Ideen wohler. Wenn ich mir moderne Metal-Bands anhöre, fühle ich mich manchmal von der Menge an Riffs, Tonartwechseln und Tempi überfordert.“ Die Tracks von SLOW FALL kann man indes genießen. Sie stellen eine schlüssige Balance aus Härte und Zugänglichkeit dar: „Das Hauptaugenmerk liegt immer auf dem vorwärtstreibenden Groove, der Dynamik und den großen Melodien“, erzählt Markku. „Als Kind der 1980er Jahre war es mir immer wichtig, dass die Refrains riesig sind und man sie leicht mitsingen kann. Wenn es um Tiefe und Dynamik geht, haben Bands wie Opeth und Swallow The Sun einen großen Einfluss auf mich als Komponist. Es ist erfüllend, mit schönen und sanfteren Parts zu mischen, aber auch mit vollem Blast-Chaos herumzuspielen. Auf diese Weise fühlt sich die Musik viel interessanter an und ist für Hörer nicht so ermüdend. Es geht um die Dynamik, denn Musik muss atmen.“ Gitarrist Juho verweist zudem auf die Stimmungen und Gefühle, die in den Stücken von SLOW FALL vertont sind:

Picture Arto Kettunen

„Wenn ich mir „Obsidian Waves“ anhöre, spüre ich eine große Bandbreite an Emotionen. Es gibt eine Menge Melancholie, Traurigkeit, Hass und Frustration, aber auch Hoffnung und Sehnsucht nach etwas Besserem. Im Grunde sind also alle Seiten des Menschseins vertreten. In diesem Sinne ist es ein sehr ehrliches Album.“ Das Zweitwerk überzeugt auch stilistisch mit einer ansprechenden Breite: „Da wir eine sehr produktive Band sind, haben wir immer Dutzende von Songs auf der Bank“, verrät Bassist Markku. „Auf der Platte spielen wir bequem eher geradlinige „Rock-Songs“ wie ,Reaper Of Days‘. Am anderen Ende des Spektrums steht ,Melancholy & Witchcraft‘, das im Grunde ein melancholischer Doom-Metal-Song ist. Beide haben einen völlig anderen Vibe, klingen aber wie SLOW FALL-Songs. Grundsätzlich nehmen wir Einflüsse aus jeder Art von Musik. In diesem Sinne sind wir nicht darauf beschränkt, traditionellen melodischen Death Metal zu schreiben.“

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