Zugegeben, was die französische Band treibt, ist das genaue Gegenteil von Innovation. STARMONGER treten mit einem psychedelischen Stoner-Doom-Sound an, der bereits seit Jahren oder sogar Jahrzehnten eingeführt ist. Dennoch gelingt es dem Trio aus Paris, sich positiv hervorzutun und hörenswerte Songs zu setzen. Das Label Interstellar Smoke preist die Gruppe für Fans von Red Fang, All Them Witches, Truckfighters und Baroness an. Das ist abzunicken und lässt – wenn nicht ohnehin bereits klar – auf die zugrundeliegenden Einflüsse schließen. Wichtiger ist es, darauf hinzuweisen, dass die Musiker in ihrem Ansatz voll und ganz auf- und untergehen. Nur deshalb funktioniert es. STARMONGER legen mit „Occultation“ ihr Zweitwerk und ein Album vor, dass organisch entwickelt wird und den staubig-schleppenden Sound als schlüssigen Kompromiss aus Stiltreue und Modernität darbietet. Die Blues-igen Grooves und die Fuzz-Einschläge werden effektvoll und Ergebnis steigernd eingesetzt. Wie schon auf dem 2020er Debüt „Revelations“ und den vorangegangenen EPs agieren die Franzosen mit viel Bauchgefühl und Umsicht. Das Trio folgt dem natürlichen Soundfluss und dem Weg, dessen Ziel es mit jedem einzelnen Stück neu sucht und erkundet. Nichts anderes geschieht auf dem Zweitwerk der seit 2015 bestehenden Gruppe aus Paris. Weil Motivation, Anspruch und Umsetzung stimmen, hört man STARMONGER trotz der gegebenen Berechenbarkeit gerne zu.
(Interstellar Smoke)