SVARTKONST – May The Night Fall

In der Vergangenheit ist SVARTKONST stets ein Ein-Mann-Projekt gewesen. So steht es nach wie vor auf der bandcamp-Site des beziehungsweise der Schweden. Die aktuellen Bilder zeigen nun allerdings nicht allein Rickard Törnqvist, sondern ein Quintett. So oder so, die Formkurve steigt weiter an. Der Entwicklungssprung zum Drittwerk fällt wiederum so deutlich und bemerkbar aus wie der zwischen dem 2018er Debüt „Devil’s Blood“ und dem 2020 erschienenen Zweitwerk „Black Waves“. Die Ausrichtung und Wahl der Mittel bleibt grundsätzlich gleich. Was die Güte von Songwriting und Umsetzung anbelangt, stellt „May The Night Fall“ seine Vorgänger jedoch in den Schatten. SVARTKONST sind primär als Blackened Death Metal zu begreifen. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass Rickard Törnqvist beide Einflusssphären gleichwertig behandelt und stimmig miteinander verbindet. Zusätzlich ist das Drittwerk des oder der Schweden nicht puristisch eng aufgesetzt. Ein gewisses Post-Metal-Feeling ist zu vernehmen. Die Produktion fällt angenehm klar aus, was es zulässt, auch die Feinheiten der Tracks adäquat wahrzunehmen und zu würdigen. Anders formuliert: „May The Night Fall“ ist ein ganzheitlich entwickeltes Album, das die Vorliebe seines Komponisten für verschiedene Metal-Spielarten ausdrückt und ihnen einen gemeinsamen Wirkungsraum im Album-Format erschafft. Der Dualismus schroff-kalter, rücksichtslos adressierter Black Metal-Parts und satter, wuchtiger MidTempo-Death-Passagen mit prägnanter Melodik sorgt für bleibende Eindrücke. Die Stärke von SVARTKONST ist es, ihre Hörer emotional zu involvieren und gleichzeitig massiv zu ängstigen. Auf dem Drittwerk gelingt das noch besser als auf den ersten beiden Platten.

(Trust No One)