Das Label Timezone bringt T.G. COPPERFIELD mit Künstlern wie Neil Young, Tom Petty und Bob Dylan in Verbindung. Marketing gehört zum Geschäft. Im Fall des Singer/Songwriters aus der Oberpfalz ist es allerdings tatsächlich zutreffend und damit angebracht. Ebenfalls offensichtlich und abzuhaken: „Steppenwolf“ ist nach dem gleichnamigen Roman von Hermann Hesse benannt und thematisiert innere Kämpfe. Das Feld für eine stark persönlich gefärbte, emotional aufgewühlte und aufwühlende Scheibe ist damit bestellt. Es handelt sich um den elften Longplayer von T.G. COPPERFIELD, der als erfahrener Classic- und Roots-Rock-Musiker einzuordnen ist. Da versteht es sich gewissermaßen von selbst, dass „Steppenwolf“ live eingespielt wurde und der Singer/Songwriter den analogen Charme, die Natürlichkeit und den Live-Charakter stark gewichtet. Das führt zu enormer Belastbarkeit und dazu, dass der Musiker sein Publikum direkt abholt und an sein Spiel bindet. Dass der Blues- und Folk-Einschlag auf der reduziert instrumentierten und eindringlich besungenen Classic- beziehungsweise Roots-Platte stark ausgeprägt ist, überrascht nicht. Das US-Flair, das sich unter anderem in der ästhetischen Nähe zu den eingangs genannten Singer/Songwritern ausdrückt, war auch zu antizipieren. Die persönliche Intimität und hörbare Verinnerlichung des gewählten Ansatzes lassen darüber hinwegsehen. T.G. COPPERFIELD weiß, was er tut und wie er nachwirkende Stücke schreibt.
(Timezone)