TIGERCAGE – Collecting Scars

Es scheint sich um den ersten Longplayer der seit 2017 bestehenden Gruppe zu handeln. Auch wenn das Quintett TIGERCAGE heißt, ist auf dem Cover von „Collecting Scars“ ein Gorilla – King Kong? – zu sehen. Die geweckten Assoziationen in Richtung Zivilisationsangst, Ausbeutung und Bedrohung des Lebensraums wiederum passen und werden auch textlich aufgegriffen. Die Wahl der stilistischen Mittel fällt auf eine Mischung aus Punk- und Hardrock, die um markantes Metal-Riffing erweitert wird. Weil sich TIGERCAGE nahezu ausschließlich an Erprobtes und Bewährtes halten und noch dazu einem Storytelling-Ansatz verschrieben sind, den sie abarbeiten, funktioniert ihr Songwriting. Die Stücke kommen rund und gefällig, sind insgesamt jedoch recht ähnlich angesagt und zu jeder Zeit berechenbar. Auf Konzerten wird man mit den Stücken von „Collecting Scars“ problemlos Spaß haben, weil von Beginn an Identifikation hergestellt wird und man versteht, worum es dem Fünfer geht. Schwieriger wird es allerdings, wenn es um die Halbwertzeit des Materials geht. TIGERCAGE führen weder etwas ins Feld, was allein sie auszeichnet, noch gelingt es ihnen, Highlights zu setzen, die über den Moment des Hörens hinauswirken. Aus diesem Grund ist das Debüt der Gruppe insgesamt als solide einzuordnen.

(100Makk)