Zu den Referenzen von Produzent Ross Robinson zählen neben prominenten NuMetal-Acts wie Limp Bizkit, Slipknot und Korn auch Glassjaw, At The Drive-In und The Blood Brothers, was im Kontext von TOUCHE AMORE viel besser passt. Das Quintett aus Los Angeles ist durchaus als kleinster gemeinsamer Nenner der drei Gruppen zu beschreiben. Schließlich kommen auch auf „Spiral In A Straight Line“ wiederum Punk- und Indie-Rock, Post-Hardcore und Screamo zusammen. Die Kalifornier präsentieren sich auf ihrem sechstem Longplayer stilistisch variabler denn je und von möglicher Szene-Enge endgültig befreit. Frontmann Jeremy Bolm & Co. betreiben vorbehaltlos Gefühlsverarbeitung. Das tun sie mit elf aufgewühlten und aufwühlenden Tracks, die so emotionsschwanger wie authentisch daherkommen. Was TOUCHE AMORE in ihre Songs packen, spürt man ohne Reibungsverluste. Die Wirkung ist kathartisch, mitunter unbequem, aber letztlich doch vor allem erlösend. Ja klar, es geht durchaus verkopft und suchend zu. Doch anders lässt sich die Auseinandersetzung mit den inneren Konflikten und Gefühlen nun einmal nicht führen. „Spiral In A Straight Line“ fällt in vielerlei Hinsicht heftig und fordernd aus. Doch genau so will man TOUCHE AMORE hören. Dafür schätzt man die Kalifornier, zumal die latente Eingängigkeit und der subtile Hymnenwert der Tracks auch nicht ohne sind.
(Rise)