Die Münchener Band besteht gefühlt schon ewig und ist noch dazu hörbar aufeinander eingeschworen und eingespielt. Gitarrist Roberto Cruccolini, Bassist Alexander Gilli und Schlagzeuger Wolfgang Walter halten sich mit Hinweisen und Kontext-Setzungen zurück. VERSTÄRKER lassen lieber die Musik für sich sprechen. Dass der fünfte Longplayer des Trios schlicht „V“ betitelt ist, belegt die an den Tag gelegte Verdichtung. Zumindest die Tracks geben etwas mehr preis, denn sie heißen ,Gadd‘, ,Fliegender Fluss‘, ,Echoes In Motion‘, ,Elephants‘ und ,Hazarei‘. Der Ansatz der Süddeutschen bleibt interpretationsoffen, raumgreifend und breit. Dass die fünf Tracks live eingespielt worden sind, gehört zum guten Ton und unterstreicht die Erfahrung und die Verinnerlichung, mit der VERSTÄRKER zugange sind. Das 38-minütige Album steht für instrumentalen Post-Rock im besten Verständnis. Das meint beständige Verschiebungen von Intensität, Tempo und Komplexität, aber auch die kontinuierliche Bespielung des Kopfkinos durch schöne Klangflächen oder die Eindrücke, die sich aus den kreierten Kontrasten ergeben. „V“ klingt dabei moderner als sein 2020er Vorgänger „Themes & Variations“. Das zeigt, dass die Interessen von VERSTÄRKER jenseits des weiterhin gesanglosen Rock-Fokus dieses Mal andere gewesen sind. Überlegt, zugespitzt und stark klingt das Ergebnis natürlich dennoch – immer wieder auch einfach schön.
(Finaltune)