WAVES LIKE WALLS

Gut Ding will Weile haben. Die Ingolstädter WAVES LIKE WALLS haben sich über zehn Jahre und kleinere Releases an ihren ersten Longplayer herangetastet. Das in Eigenregie des Quintetts aufgelegte Debüt verbindet MetalCore und Melodic-Hardcore auf eine dynamische, druckvolle und songdienliche Art und Weise.

„Das Fazit ist ganz klar positiv“, zeigt sich Schlagzeuger Tobi zufrieden. „Der Weg dorthin hat offensichtlich lange gedauert. Lange war nicht abzusehen, wo die Reise hinführt. Am Ende war es jedoch die richtige Entscheidung, so lange zu feilen und zu schrauben. Wir sind musikalisch als Band eben nicht allzu festgefahren und nehmen spontan gerne Veränderungen an unseren Songs vor. Deshalb wurde es am Ende mehr eine Odyssee als ein Kurzausflug. Aber genau das macht für uns den Reiz aus: es ist das, was wir für uns selbst aus mehreren Jahren WAVES LIKE WALLS-Entwicklung behalten haben.“ Die Einordnung des Debüts überrascht daher nicht:

„Für uns ist es eine Art „Best of WAVES LIKE WALLS“ zum Stand 2020“, so Tobi. „Das Material besteht gleichmäßig aus Ideen, die bis 2015 zurückreichen, und unseren aktuellsten Riffs aus den letzten Monaten vor dem Release. Für das Album hatten wir zu keinem Zeitpunkt irgendwelche konkreten Ziele. Irgendwann wurde klar, dass wir uns konstant umentscheiden und weiterentwickeln und ein musikalischer Status-quo nicht umsetzbar war. Somit wollten wir die alten und neuen Sachen in einem Aufwasch verwenden. Es gibt eben keine klare Linie, dass uns die neueren oder älteren Songs besser gefallen. Viele ältere Ideen wurden neu aufgezogen und viele neuere Ideen basieren auf alten Ansätzen.“

Bezüglich des Titels des Zehn-Trackers stellt der Musiker klar: „Es ist „Selftitled“: WAVES LIKE WALLS. Das Konzept dahinter ist, dass es kein durchgehendes Konzept für das Song-Material gibt, außer, dass es unsere Entwicklung und unseren Sound widerspiegelt. Somit fanden wir den Band-Titel mehr als passend. Es heißt nichts anderes als: Das sind WAVES LIKE WALLS, bitte sehr!“ Die Ingolstädter zeigen sich stilistisch breit aufgestellt, was für den Schlagzeuger in der Natur der Dinge liegt: „Das kommt ganz natürlich durch unsere unterschiedlichen Geschmäcker und musikalischen Wurzeln. Es gibt schon Einiges an Gemeinsamkeiten, völlig klar. Aber wenn ich mit einer gewissen Variation in den Mitgliedern an ein Band-Projekt herangehe und nicht definitiv sage: „Wir machen jetzt Thrash Metal/Old-School Hardcore …“ etc., dann ist es mehr als wahrscheinlich, dass ich nach einer gewissen Zeit an einen Punkt komme, an dem ich mich gar nicht mehr auf ein festes Genre festlegen kann. Das war nie unser Ansatz. Und ehrlich gesagt macht es auch sehr viel Spaß, sich nicht von so etwas beeinflussen zu lassen.“

WAVES LIKE WALLS geht es vor allem darum, sich rabiat auszuleben – und das mit der Zeit immer bewusster: „Unser Songwriting hat sich definitiv verändert“, weiß Tobi. „Im Endeffekt lernt man konstant dazu. Viele Dinge, die man früher nicht beachtet hat, sind auf einmal nicht mehr egal. Das ist alles sehr individuell, aber ich persönlich kann nicht nachvollziehen, dass Leute außerhalb des absoluten Mainstream Songwriting-Tutorials o.Ä. studieren, um „bessere Songs zu schreiben.“ Das kann ich im höchst kommerziellen Bereich machen. Wenn ich mich aber selbst durch die Musik ausdrücken möchte, ist so etwas extrem kontraproduktiv. Da gebe ich unweigerlich ein Riesenstück Individualität ab. Natürlich sind unsere Songs eher geradlinig und in der Hinsicht nicht gerade innovativ. Aber unser Ziel ist es ja auch, über diese Musik etwas zu kommunizieren. Das ausgefeiltere Songwriting ist also eigentlich ein Mittel zum Zweck. Wenn ich eine Message mit voller Wut in die Welt brüllen möchte in der Hoffnung, dass sie möglichst viele erreicht, dann muss ich das auch so verpacken, dass es die entsprechende Zielgruppe versteht.“

www.waveslikewalls.de