Der Titel ist ein dickes Statement und offenkundig ein Fingerzeig – „Das Album“. WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER melden sich als Duo in ihrer Originalbesetzung zurück und zelebrieren ihren selbst getauften „Hot Deathpop“. Damit ist ein expressiver Crossover aus Deathcore, Electronicore, Screamo und MetalCore gemeint.
„Wahrscheinlich hat sich am meisten geändert, dass wir keine 19-jährigen Studenten mehr sind, die den ganzen Tag damit verbringen, Unsinn am Computer zu machen, sondern wir ziemlich tief und mit viel Leidenschaft in unseren Jobs stecken“, äußert Marcel „Marcie“ Neumann (Gesang, Gitarre, Bass, Programmierung), der gemeinsam mit Tobias „Tobi“ Schultka (Gesang, Schlagzeug) das Line-up der Berliner bildet. „Bei uns steht aber weiterhin der Spaß am Projekt an oberster Stelle. Das heißt, dass wir nicht um jeden Preis versuchen, Sachen unbedingt zu realisieren, sondern dann, wenn wir beide es wollen und auch wirklich Spaß dran haben. Da kommt es schnell mal vor, dass man zwar eine coole Idee hat, aber 3-4 Wochen vergehen, bis wir es mal schaffen, uns zu treffen.“ Auf die Arbeit mit der Band möchte der Künstler aber keinesfalls verzichten: „Wenn wir Lust drauf und Freude dran haben, passt die Motivation“, stellt er klar. „Dann ist es richtig und wir machen es. Ein Gefühl der Selbstverständlichkeit gab es bei uns aber noch nie. Wir sind jedes Mal aufs Neue überrascht, wenn wir sehen, dass Leute unser Projekt verfolgen oder wir online eine Menge Aufrufe erzielen. Meistens können wir gar nicht verstehen, wo das herkommt. Vom Stellenwert her ist es so ziemlich das coolste Hobby der Welt. Wir haben Möglichkeiten, damit witzige Sachen zu realisieren und den Kopf vom sonstigen Stresslevel so richtig abzuschalten. Ich lache selten so viel, wie wenn wir zusammen einen Song schreiben oder uns irgendwas für die Zukunft ausdenken.“
Dass die Veröffentlichungen von WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER zuletzt in zunehmend großen Abständen erschienen sind, legt Marci als Vorteil aus: „Generell sind Pausen pures Gold für jede Kreativität. Dennoch hat es dem Album gutgetan, dass ich permanent als Musik-Produzent arbeite – meist für Film und TV mit jeder Menge Ukulele, Pianos oder Orchestern. Alles, was man da lernt, lässt sich total gut nutzen, um die eigenen Songs viel weiter nach vorn zu bringen. Man kann viel besser umsetzen, was man im Kopf hat, weil keine technischen Barrieren mehr bestehen. Das macht im Schreibprozess einfach mega Laune. Und Trends spielen bei uns auch eine große Rolle. „Das Album“ hätte noch vor zwei Jahren definitiv anders geklungen als jetzt.“ Auf das vorwärts gerichtete Werk ist der Künstler stolz:
„Ich persönlich mag an „Das Album“ total, dass es so extrem kompromisslos ist“, freut sich Marcie. „Es ist laut, hart und schnell. Es bereitet einen auf nix vor. Beim Durchhören muss ich immer noch bei jedem Song breit grinsen, sobald es los geht. Uns war es super wichtig, dass es authentisch ist und nix rauf kommt, „weil man das halt so machen sollte“.“ Was sie zu erreichen suchen, wissen WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER: „Ein guter Song muss für uns kurzlebig und knackig sein, ein greifbares Thema haben und vor allem Spaß machen“, äußert der Musiker. „Wenn er sich gut anfühlt, dann ist er es. Bei uns dürfen auch gerne übertrieben harte Parts mit rein. Solche Songs ziehen wir immer denen vor, die theoretisch und wohl auch objektiv musikalisch „besser“ sind. Das interessiert uns bei unserem jedoch nicht. Was Konzepte angeht, legen wir mehr Wert auf das Gesamtbild des Albums als auf einzelne Songs.“ In der wiedervereinten Zweierbesetzung die richtige Einstellung zum Arbeiten zu finden, hat Tobi und Marcie keine Schwierigkeiten bereitet:
„Das Verrückte war eigentlich, wie schnell sich alles wieder natürlich angefühlt hat. Bis auf die Zeit, die vergangen ist und das Erwachsensein drumherum gab es viele Momente, die uns nochmal richtig Flashbacks von vor zehn Jahren gegeben haben. Irgendwie muss das Projekt grad so sein, wie es ist. Das kann sich bei uns aber auch immer schnell wieder ändern.“ Nicht jedoch im Moment: „„Das Album“ klingt einfach so episch“, so der Musiker. „Als wir den Vorschlag einmal bei uns auf dem Tisch hatten, kam uns alles andere nur noch kitschig vor. Außerdem fühlt es sich schon ein bisschen wie ein WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER-Revival an und da passt der Name einfach wie die Faust aufs Auge.“
Der grelle Crossover-Mix zwischen Deathcore, Electronicore, Screamo und MetalCore, für den das Duo bekannt ist, kommt fraglos glänzend zur Geltung: „Der Nachteil ist ganz klar, dass man nie weiß, was man machen soll“, witzelt Marcie. „Würden wir uns mal Grenzen setzen, dann hätten wir vielleicht ein Rezept. Aber bei uns jeder Song ein leeres Projekt, in dem alles erlaubt ist. Da haben wir schon oft an die 100 Demos und schauen dann, was wir daraus machen. Vom melodischen Electro bis zum tiefsten Death Metal-Song der Welt ist da alles dabei. Aber das ist geil. Ich würde mich nie eingrenzen wollen und vorher schon wissen wollen, wie wir am Ende klingen. Die Reise ist der Spaß an WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER. …geht natürlich auch oft in die Hose.“ Was Marcie über das neueste Werk seiner Band gerne hören oder lesen würde, weiß er: „„Das Album“, das seinen Namen verdient.“