An Motivation und Tatendrang mangelt es „Tom Is The Bastard“ keineswegs. Der Berliner ist das einzige offizielle Mitglied von ANCST und setzt alle Veröffentlichungen im Alleingang um. Er spielt sämtliche Instrumente, schreibt die Texte, shoutet die Vocals und produziert die Formate – sei es ein komplettes Album oder eine kleinere Veröffentlichung. Diese kompromisslose Herangehensweise macht ihn zu einem kreativen Einzelkämpfer, der seine Visionen ohne Einschränkungen umsetzt. Die konkrete Ausgestaltung der Tracks und ihre stilistische Ausrichtung sind dabei stets für Überraschungen gut und hängen stark von seiner jeweiligen Interessenlage ab. Die sieben Tracks von „Dominion“ sind kurz, prägnant und von eruptiver Energie geprägt. Ablenkendes Beiwerk, einordnender Kontext oder experimentelle Sounds sucht man dieses Mal vergeblich. Stattdessen geht die MCD den direkten Weg und repräsentiert Blackened Hardcore-Crust in seiner reinsten Form. Der musikalische Extremist aus der deutschen Hauptstadt drückt unermüdlich aufs Tempo und setzt selbst dann noch nach, wenn die kratzige Schmerzgrenze längst überschritten scheint. Dabei gelingt es ihm, eine Balance zwischen roher Aggression und musikalischer Struktur zu finden. „Dominion“ besitzt ausreichend Melodie und Abwechslung, um spannend und hörbar zu bleiben. Tom’s Wut wird in gezielten Attacken kanalisiert, die den Hörer mitreißen. Was ANCST besonders auszeichnet, ist die Fähigkeit, trotz der extremen Härte ihrer Musik eine gewisse Eingängigkeit zu bewahren und Emotionen und Überzeugungen in kraftvolle Songs zu übersetzen. Wer sich auf die rohe Energie und die ungeschönte Ehrlichkeit von ANCST einlässt, wird mit einem intensiven Hörerlebnis belohnt.
(YEHONALA TAPES)
