Der Titel stellt es bereits heraus: es geht um das liebe Geld, dessen ungleiche Verteilung und die Schieflagen und Probleme, die sich daraus für breite Teile der Gesellschaft ergeben. Die vier Niederländer koppeln das mit Kritik am Kapitalismus und persönlichen Anekdoten. Fertig ist die thematische Gemengelage des Albums. BONY MACARONI wahren sich dabei den nötigen Abstand und eine wichtige Unbeschwertheit, um nicht darüber zu verzweifeln, dass sie selbst das Gegenteil der „The Big Bucks“ ihr Eigen nennen. Geld ist ohnehin nicht alles. Sofern die existenziellen Grundbedürfnisse gedeckt sind, gibt es andere Prioritäten. Das Quartett entwickelt sein Debüt-Album zwischen Emo-Punk, Indie-Rock und Power-Pop. Schmissige Hooklines, schöne Melodien und einprägsame Gesangslinien, auf denen cheesy Refrains thronen – das sind die Zutaten aller elf Tracks der Platte. Die Strophen dürfen schon einmal treibend oder düster ausfallen. Spätestens die Chöre stellen dann aber wieder auf maximale Kompatibilität ab. Auch wichtig: BONY MACARONI spielen mit einer frechen Lockerheit auf, die sie über die Misere lachen, darüber aber nicht zerbrechen lässt. Die Band-Aktivitäten und das Erscheinen von „The Big Bucks“ zeigen auf, dass die Niederländer ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen und für sich einen Weg durch den teuren Alltag suchen. Die Forderungen nach systematischen Veränderungen und Umverteilung werden beim Publikum auf offene Ohren treffen. Hoffentlich nehmen Hörer:innen auch mit, dass man selbst aktiv werden muss, wenn man die eigene Situation verbessern will.
(Redfield/The Orchard)