LORNA SHORE haben der Deathcore-Sparte zuletzt eine Aufmerksamkeit eröffnet, wie es sie lange nicht gegeben hat. Das Umfeld passt und CABAL sind bereit, ihre Chance zu nutzen. Das Drittwerk hebt den düster-apokalyptischen Ansatz der Dänen auf das nächsthöhere Level. „Magno Interitus“ ist dieser Auslegung folgend als logischer Nachfolger von „Drag Me Down“ aus dem Jahr 2020 einzuordnen. Das Quintett aus Kopenhagen setzt auf ein reifes Songwriting, dass die gebotenen Kontraste konsequent und mutig ausreizt. Die präzise Technik ist in einen größeren Bedeutungszusammenhang eingebunden. Noisige, elektronische Anreicherungen erweitern die Tiefenwirkung des in jeder Hinsicht düsteren, Unruhe stiftenden Spiels von CABAL. Wie auch bei den US-Kollegen von A WAKE IN PROVIDENCE – oder eben LORNA SHORE – ist es gerade die Verbindung von Deathcore mit latentem Bombast und zusätzlicher Orchestrierung, die ein Hörerlebnis erschafft, das man nicht so schnell wieder vergisst. Die Djent-Akzente der Vergangenheit treten auf „Magno Interitus“ eher in den Hintergrund. Am experimentierfreudigen, ergebnisoffenen Vorgehen ändert sich jedoch nichts. CABAL zeigen sich stets auf der Suche nach düsteren Extrem-Sounds, die maximal destruktiv und heftig klingen. Das Drittwerk der Kopenhagener Band durchläuft dennoch eine wahrnehmbare Entwicklung und bleibt jederzeit nachvollziehbar. Gerade darin äußert sich das Mehr an Reife und Verständnis. Im Deathcore-Segment führt an CABAL kein Weg vorbei.
(Nuclear Blast)