HOLDING ABSENCE – The Greatest Mistake Of My Life

Die Band hat an Selbstverständlichkeit und Souveränität zugelegt. Nochmals. Das ist von Beginn an deutlich. Vielleicht liegt es daran, dass HOLDING ABSENCE den Fokus weiten. Thematisch geht es nicht mehr „nur“ um Facetten der Liebe wie noch auf dem Debüt. „The Greatest Mistake Of My Life“ setzt sich mit dem ganzen Spektrum menschlicher Emotionen auseinander. Pathos, Übertreibung, Euphorie – alles ist dabei. Und wie! Die Waliser umarmen das Leben und sprechen Zuversicht zu, auch wenn die Umstände weniger schön sind. Mit der Reduktion des Line-Ups zu einem Quartett scheint auch die musikalische Stoßrichtung gestrafft worden zu sein. Das in dem Sinne, als dass HOLDING ABSENCE ihre Qualitäten auf dem Zweitwerk noch klarer herausstellen. Der berührende Clean-Gesang von Frontmann Lucas Woodland und seine belastbaren, persönlichen Worte sind das Eine. Die Gruppe aus Cardiff tritt aber gleichfalls auch mit einem exzellenten Songwriting an und scheut sich nicht davor, in vermeintlich kitschige Gefilde vorzustoßen. Wichtig dabei ist es, dass alles authentisch und natürlich klingt. Trotz des immensen Generalitätsniveaus, das „The Greatest Mistake Of My Life“ erreicht. HOLDING ABSENCE sind mehr Rock als alles andere. Diese Entwicklung war zu antizipieren und erfolgt stimmig. Heftige Post-Hardcore-Akzente gibt es vorerst aber weiterhin. Das kommt der Dynamik des Zweitwerks zugute und hilft bei der Umsetzung der den Stücken zugrunde liegenden Emotionen. Vor allem stechen die großen Rock-Refrains heraus. Natürlich.

(SharpTone)