Zumindest Sänger Tyler Tate und Gitarrist/Produzent Lee Albrecht kämpfen um ihre Musik-Karriere und die Zukunft von HOLLOW FRONT. Wie ernst es ihnen damit ist, stellt „The Fear Of Letting Go“ eindrucksvoll heraus. Das Line-Up der Gruppe aus Grand Rapids, Michigan ist seit Ende 2022 zu einem Zweiergespann geschrumpft. Eine Mischung aus finanziellen, gesundheitlichen und motivationsbedingten Gründen hat die übrigen Mitglieder aussteigen lassen. Das verbliebene Duo zeigt sich unbeirrt und trumpft nun erst recht auf. Dem Grunde nach bietet das Drittwerk mehr von allem: größere Hooks und Refrains, tiefer reichende Emotionen, mehr vertontes Leid sowie eine imposante düstere Aura und mehr Härte. HOLLOW FRONT touren gemeinhin mit MetalCore-Größen wie FIT FOR A KING, WE CAME AS ROMANS, DAYSEEKER oder AUGUST BURNS RED. Stellt man sich den kleinsten gemeinsamen Nenner dieser Szene-Lieblinge vor, landet man in etwa bei „The Fear Of Letting Go“. Das neue Album des Zweiergespanns aus Grand Rapids ist als zeitgemäßes MetalCore-Werk mit vorwärts denkender Attitüde zu charakterisieren. Es ist gut vorstellbar, dass Tyler Tate und Lee Albrecht die zehn Songs als letzte große Chance betrachten und sie deshalb vorbehaltlos und konsequent durchgezogen haben. Dieser Eindruck drängt sich beim Hören des Drittwerks auf. Gut so, denn so verdichtet und zwingend hat man HOLLOW FRONT bislang noch nicht gehört.
(UNFD)
