JAMES RIGHTON – Jim, I’m Still Here

Um der schnöden Realität zu entkommen, kann man sich eine alternative Persönlichkeit zulegen, dadurch den Blick auf die Dinge verändern und Anderes erschaffen. Der frühere Frontmann der Klaxons, JAMES RIGHTON, hat genau dies getan und sich in Zusammenarbeit mit David und Stephen Dewaele von Soulwax einen neuen Kreativraum erarbeitet. Der abstrakte Indie-Pop von „Jim, I’m Still Here“ ist durch Synthie- und Elektro-Klänge bestimmt, die immer wieder auch funkig inszeniert werden. Das Album verströmt insgesamt einen Lounge-Flair und ist aufgrund der gebotenen Generalität gar nicht so leicht zu fassen. Da hilft auch der flirrende Elektro nichts. JAMES RIGHTON tritt stimmlich eher sprechend als singend in Erscheinung und zollt mit „Jim, I’m Still Here“ Größen der 1980er Jahre wie David Bowie oder Prince Tribut. Zumindest fühlt man sich immer wieder an diese beiden Acts erinnert, was bis hin zum experimentellen Charakter der Platte reicht. Deshalb passt es auch, dass Benny Andersson von Abba mit einem Gast-Feature vertreten ist. In den kurzen Linernotes der LP ist zu lesen, dass der Brite den Pandemie-Lockdown dafür genutzt hat, in Erinnerungen zu schwelgen und gemeinsam mit Soulwax Ideen umzusetzen, die es sonst niemals gegeben hätte. Am Ende formuliert JAMES RIGHTON klar und deutlich, dass er kein zweites Album wie „Jim, I’m Still Here“ geben wird. Schade eigentlich.

(Deewee/Because)