MEMPHIS MAY FIRE – Remade In Misery

Es gleicht einer Gratwanderung: MEMPHIS MAY FIRE sind auch auf ihrem siebten Longplayer darauf aus, sowohl maximal brachial als auch maximal kompatibel in Erscheinung zu treten. Die Tracks von „Remade In Misery“ profitieren davon ungemein. Natürlich stechen zunächst die poppigen Refrains mit ihren breitwandigen Clean-Gesängen hervor. Die Texaner bieten aber mehr als nur ein weiteres modernes MetalCore-Album im Hart-Zart-Modus. Das Gesamtbild und ein organisches Songwriting sind den Musikern aus Denton längst genauso wichtig. Schließlich wissen sie, dass sie Tracks abliefern müssen, die begeistern und Single-tauglich ausfallen, die aber auch den Test der Zeit bestehen und sich nicht zu schnell abnutzen. Da MEMPHIS MAY FIRE ihr Metier beherrschen und seit 2006 im Klangraum zwischen MetalCore, Post-Hardcore, Alternative-Rock und -Pop unterwegs sind, gelingt das Unterfangen. Die Lieder von „Remade In Misery“ weisen allesamt mit Spielzeiten zwischen drei und vier Minuten auf und durchlaufen Spannungsbögen, die auf die genannten Ziele einzahlen. Wichtig dabei: das Quartett um Frontmann Matty Mullins lässt sich nicht dazu hinreißen, dem Drang nachzugeben, die poppige Note zentral zu stellen und dafür auf Härte zu verzichten. Das Gegenteil ist der Fall. MEMPHIS MAY FIRE teilen in den Strophen heftig aus und arbeiten die Unterschiedlichkeit ihrer Einflüsse und Kontraste innerhalb des Spiels effektvoll und bestmöglich heraus. Die Texaner beweisen auch mit ihrem siebtem Longplayer, dass sie zu Recht zur ersten Liga der MetalCore-Sparte zählen.

(Rise)