Die Gestaltung des Covers ist grell, überladen und ein Stück weit widersprüchlich. Willkommen im künstlerischen Kosmos von PABST. Musikalisch verhält es sich bei den Hauptstädtern ganz genauso. „Deuce Ex Machina“ hat also eine ideale Visualisierung erhalten. Das Trio aus Berlin tut viel dafür, aufzufallen und sich breit anzubieten. Schnelle Mitnahmeeffekte, etwa permanentes Klatschen, sowie stark betonte Hooklines und Gesänge verstehen sich von selbst. Was im ersten Moment nach einem übersprudelnden Ideenreichtum und verquerer Kreativität aussieht, entpuppt sich mit der Zeit und bei genauerem Hinsehen nach cleverer und gut kaschierter Wiederverwertung früherer Indie-, Stoner- oder Noise-Rock- sowie Power-Pop- und Post-Punk-Großtaten. Ruppige Sounds, die in den 1980er und 90er Jahren bei einer breiten Hörerschaft viel Anklang gefunden haben, fristen im heutigen Musik-Umfeld, das von R’n’B und Hip Hop dominiert wird, seit geraumer Zeit ein Nischendasein oder sind ganz in Vergessenheit geraten. Bands wie PABST sind wichtig, weil sie an Vergangenes erinnern und die frühere Relevanz wiederbeleben. Für nachgewachsene Hörer wird „Deuce Ex Machina“ frisch und neuartig klingen. Auch gut, denn mit dem Rock muss es wieder aufwärts gehen. Die Berliner toben sich auf ihrem Zweitwerk sprunghaft, aber stets mitreißend und animierend aus. Die extrovertierte Anlage von Sounds und Auftreten wirkt stimmig.
(Ketchup Tracks/The Orchard)