Es ist so ähnlich wie bei den Finnen von I AM THE NIGHT, die kürzlich mit „While The Gods Are Sleeping“ ein spannendes Debüt vorgelegt haben. Erst die Corona-Pandemie mit ihren Einschränkungen war dafür verantwortlich, dass die Beteiligten die Zeit gefunden haben, PERISH zu gründen. Nachdem dieser erste Schritt getan war, lief das Songwriting schnell und organisch. Und schon erscheint „The Decline“. Das deutsche Trio setzt wie die Finnen auf einen melodisch adressierten Black Metal und lebt ebenfalls sein Faible für die Mitte der 1990er Jahre aus, als etwa EMPEROR oder DAWN viel beachtete Platten vorlegten. Thematisch setzt sich das Dreiergespann mit dem Niedergang der Menschheit sowie seiner Sicht darauf auseinander. Die sechs Tracks starten mit ,Joyless‘ und finden über ,Relentless‘, ,Soulless‘, ,Sleepless‘, ,Breathless‘ bis hin zu ,Hopeless‘. Ein Konzept zu unterstellen, dürfte der Realität nahekommen. Wie I AM THE NIGHT interpretieren auch PERISH ihren Black Metal-Zugang ein Stück weit offen und stilistisch breiter als es puristisch orientierte Genre-Vertreter tun. Von einem offenkundigen Post-Metal-/-Rock-Einschlag zu sprechen, greift am Ende wohl zu weit, doch zumindest latent weist „The Decline“ gerade in den instrumentalen Passagen in diese Richtung. Das Debüt weist eine Spielzeit von 50 Minuten auf, die das Trio unterhaltsam füllt. Das Material ist jederzeit stimmungsvoll aufgesetzt und entlang eindrücklicher Kontraste inszeniert. Deshalb gibt es eine Menge zu durchleben und zu entdecken. Die für Black Metal-Verhältnisse klare, zeitgemäße Produktion ermöglicht es, den tief reichenden Klangraum ausgiebig zu erforschen. Für die Vocals zeichnet übrigens Schlagzeuger RJ verantwortet – auch live.
(Supreme Chaos)