UNETHICAL DOGMA – Dusk EP

An Ambitionen mangelt es nicht. In der Umsetzung offenbaren sich Schwächen. UNETHICAL DOGMA stellen selbstbewusst heraus, dass sie einen progressiven Ansatz pflegen und auf Poly-Rhythmik stehen. Die Italiener selbst berufen sich auf MESHUGGAH. Wer in Richtung TESSERACT, PERIPHERY, MONUMENTS, VIDHJARTA, etc. denkt, liegt aber auch nicht verkehrt. Zumal die fünf Musiker dem Höreindruck nach eher einem Core- denn einem Metal-Hintergrund zu entstammen scheinen. Die Gruppe setzt fünf Tracks, die weite Wege zurücklegen und sich jeweils über mehrere Minuten spannen. Worauf die Südeuropäer mit ihrer EP aus sind, ist klar. Im Songwriting fehlt es ihnen allerdings sowohl an Zug und Spannung als auch an Catchiness und Klarheit. Gerade wenn sich Bands über längere Spieldauern hinweg ausleben, kommt den Handlungssträngen eine große Bedeutung zu. Hörer müssen an den Fortgang der Stücke gebunden und mitgenommen werden. Dynamik, Hart-Zart-Kontraste, Atmosphäre, handwerkliche Finesse, verspielte Ideen, etc.: die Zutaten sind grundsätzlich alle vorhanden. UNETHICAL DOGMA gelingt es jedoch nicht, auf „Dusk“ kompositorisch und in der Zuspitzung zu überzeugen. Das Spiel des Fünfers wirkt immer wieder richtungslos und nicht eindeutig. Emotional wird man als Hörer zu wenig involviert, weshalb sich keine Beziehung herausbildet – schon gar keine bleibende. Potenzial und interessante Ansätze sind vorhanden, doch gegenwärtig finden die Italiener noch nicht zu stimmigen Tracks.

(DIY/linktr.ee/unethicaldogma)