Der Titel des siebten Longplayers von WITHIN THE RUINS gibt es bereits preis. Im Fall von „Phenomena II“ handelt es sich um ein Sequel der Kult-Platte aus dem Jahr 2014. Das Quartett aus Westfield, Massachusetts hat damals seinen Sound definiert und Eigenständigkeit erreicht. Kreativkopf Joe Cocchi ging erstmals in die Vollen. Um maximal tief gestimmt zu klingen, setzt der Gitarrist seither auf ein Instrument mit sieben Saiten – und zwar Bassgitarren-Saiten. Das experimentelle, umtriebige Wesen der Gruppe war schon davor aufgefallen. Die düstere Stimmung von „Phenomena“ in Kombination mit dem konzeptionell runden Songwriting hat WITHIN THE RUINS jedoch dabei geholfen, die nächsthöhere Stufe zu erklimmen und den nächsten Karriereschritt zu nehmen. Spätestens seit dieser Platte war das Quartett dem MetalCore entwachsen. Etliche Scheiben später gilt das weiterhin und mehr denn je. „Phenomena II“ repräsentiert moderne Extrem-Kost, die unter anderem Elemente zwischen Deathcore, Djent, MeloDeath, MetalCore und Prog-Metal umfasst. Die Formation aus Westfield ist mit rabiater Bissigkeit und handwerklichem Anspruch unterwegs. Die instrumentalen Stücke stellen die spielerische Klasse von Joe Cocchi & Co. ins Schaufenster und lassen satte Kontraste zu den Tracks mit Gesang entstehen. Das 2020er Album „Black Heart“ gewährte zuletzt persönliche Einblicke. Mit dem siebten Longplayer tauchen WITHIN THE RUINS nun wieder in die Welt der Charaktere der Comics von Marvel und DC ein. Gleichsam verspielt und spannungsgeladen geht es auf „Phenomena II“ durch ereignisreiche Stücke, die drücken und fesseln, aber auch einen enormen Erinnerungswert aufweisen. Die Metal-Auslegung des Quartetts erfolgt extrem und modern, zudem auch erklärend und mitnehmend. So muss das sein!
(MNRK Heavy)